In Pole Position interviewen wir E-Fahrer an der Ladestation. Heute sprechen wir mit Felix Hamer, der Wege findet, fast ohne Kosten zu reisen und gerne Luxus-Elektroautos mietet. Er ist mit einem E-Auto durch Wales, Spanien, Schweden, die Schweiz und Frankreich gefahren. Und anders als bei den meisten E-Autofahrern üblich, plant er nicht alles im Voraus: "Ich schaue gerne, wohin der Weg mich führt".
Sie sind viel unterwegs. Wohin hat Sie Ihre letzte Reise geführt?
Ich bin vor kurzem von einem Wochenende in der Bretagne zurückgekehrt. Nach der Bretagne bin ich nach Berlin gefahren und dort eine Weile geblieben. Ich bin ein großer Fan des vollelektrischen Jaguar I-Pace. Um dieses Auto fahren zu können, bin ich ein persönlicher Fahrer geworden, den man mieten kann. Ich bin ein solcher Fan des elektrischen Fahrens geworden, dass ich meinen eigenen Blog gegründet habe: electricfelix.
Warum haben Sie sich für einen Elektroantrieb entschieden?
Vor etwa zwei Jahren hatte ich die Gelegenheit, einen Tag lang ein Elektromotorrad zu fahren. Das war eine unglaubliche Erfahrung, ich war sofort begeistert. Das hat mich komplett vom elektrischen Fahren überzeugt. Wenn ich jetzt mit meinem ICE-Motorrad fahre, fühle ich mich unwohl, wenn ich an einer Ampel warte und die Luft dort, wo ich fahre, verschmutze. Ich bin ein großer Fan der Sharing Economy und habe daher Car2Go in Amsterdam und DriveNow in Berlin genutzt.
"Wenn Sie so ein Geek sind wie ich und gerne auf Schnäppchenjagd gehen, können Sie viel tun, um mit einem Elektroauto fast umsonst zu fahren.
In gewisser Weise freue ich mich nicht darauf, dass das elektrische Fahren mehr und mehr zum Mainstream wird. Es macht jetzt schon so viel Spaß. Alles verändert sich so schnell, und weil die Branche noch so neu ist, gibt es immer noch eine Menge Konkurrenz, die versucht, ihren Anteil am Markt zu bekommen. Wenn man so ein Geek ist wie ich und gerne auf Schnäppchenjagd geht, kann man viel tun, um ein Elektroauto fast umsonst zu fahren. Ich mag den Spaß, wenn ich versuche, kostenlos zu fahren, aber ich bin eben auch ein Geek. Vor fast einem Jahr gab es eine Ladekarte von Maingau. Für die ersten 250 Personen, die ihre Ladekarte nutzen, gab es eine Testphase und im Gegenzug drei Monate kostenloses Stromtanken. Ich finde diese Art von Aktionen erstaunlich. Auch Lidl verschenkt kostenloses Schnellladen. Stellen Sie sich das mal mit normalem fossilen Treibstoff vor. Die Kilometerpreise, die ich gefahren bin, sind wahnsinnig, und wenn sich das E-Auto immer mehr durchsetzt, werden solche Schnäppchen wahrscheinlich der Vergangenheit angehören. Aber natürlich wünsche ich mir, dass sich das elektrische Fahren der Umwelt zuliebe immer mehr durchsetzt.
"In gewisser Weise freue ich mich nicht darauf, dass sich das elektrische Fahren durchsetzen wird.
Was macht Ihnen Spaß am E-Fahrzeug?
Eigentlich ist es eine Kombination aus zwei Dingen: Ich bin eine Art Schnäppchenjäger und probiere gerne neue Sachen aus. Ich reise gerne und teile auch gerne mein Auto auf Blablacar. Mit einem Elektroauto kann man fast umsonst fahren, wenn man die Kosten mit anderen Fahrern teilt. Diese Kreativität regt mich an.
Ich bin kein Mensch, der gerne eine Route plant. Ich will einfach ausprobieren und sehen, was passiert. Manche Elektroautofahrer halten das für verrückt, aber ich habe noch nie echte Hindernisse erlebt. Ich bin auch schon auf den schmalen Bergstraßen der Schweiz unterwegs gewesen. Umgeben von Natur ist alles ruhig, und es ist ein gutes Gefühl, dass mein Auto die ruhige Umgebung nicht stört.
Haben Sie demnächst irgendwelche Reisen geplant?
Im November werde ich auf dem Weg zur BMW Welt in München sein. Und ich versuche, jede Saison nach Berlin zu fahren, also wahrscheinlich im Dezember. Für nächstes Jahr habe ich Barcelona und Lagos in Portugal im Sinn.
#KeepDrivingForward